Geschichte des Wolfes

Geschichte des Wolfes

 

Mensch und Wolf haben eine lange gemeinsame Geschichte, die nicht immer und überall von Furcht oder gar Hass geprägt war. Der Wolf soll dem früheren menschlichen Jäger und Sammler recht nahe gestanden haben, wurde vermutlich von diesem verehrt. Das ausgeprägte Sozialverhalten der Wölfe (insbesondere das Konzept des Rudels und der gemeinschaftlichen Jagd) verleitete manche Forscher bereits zu Spekulationen darüber, ob der frühe Mensch nicht einige entscheidende Elemente seines Soziallebens vom Vorbild der Wölfe gelernt hat.

Der Konflikt zwischen Mensch und Wolf nahm seinen Anfang, als der Mensch sesshaft wurde und die Haltung von Haustieren und Weidevieh in großem Maße betrieb. Denn wo früher mit- oder nebeneinander gejagt wurde, da hatten die Menschen nun ihre persönlichen „Beutetiere“, die als Besitz galten. Der Wolf freilich konnte mit diesem neuen Konzept nichts anfangen und so wurde auch Weidevieh gerissen.

Die erste genaue Marke für den Beginn systematischer Wolfsverfolgung auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands dürften organisierte Wolfsjagden sein, zu denen Karl der Große um 813 die Seinen verpflichtete.

Je weiter sich die menschlichen Siedlungen ausdehnten, deren Bevölkerung wuchs, die Viehhaltung intensiviert wurde und immer mehr Waldgebiete der Rodung zum Opfer fielen, desto schlimmer wurden natürlich auch die konfliktreichen Berührungspunkte mit dem Wolf. Dazu kam der später (vornehmlich beim Adel) der Trend, die Jagd als Sport auszuüben. Bei diesem Freizeitvergnügen wollte man keine tierische Konkurrenz dulden.

So rückte man dem Wolf mit einer unglaublichen Vielzahl von Methoden auf den Pelz: Tellereisen, Fallgruben und Wolfsangeln (Eisenstücke mit Widerhaken, gespickt mit einem Köder) waren ebenso im Einsatz wie Fangnetze (in deren Richtung man die Wölfe jagte) oder vergiftetes Fleisch.        

Die von Wolfsfurcht vergifteten Fabeln und Märchen und die religiös angehauchte Verfolgung sog. Werwölfe taten ihr Übriges um den Druck wider dem Wolf konstant hoch zu halten. Dadurch kam es auch zu so albernen und gleichsam tragischen Begebenheiten wie den inszenierten Gerichtsverhandlungen mit Wölfen als Angeklagten. Diese wurden später stets zu einem grausamen Tode verurteilt, wie z.B. dem Galgen.

Es heißt, Wölfe sollen während der Pestzeiten und gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges zu einer ernsthaften Bedrohung geworden sein, weil sie sich an die vielen menschlichen Toten gewöhnten und gelegentlich von den Leichnahmen fraßen. Diese Wölfe haben dadurch ihre Scheu vorm Menschen verloren. Genaue Studien liegen dazu allerdings nicht vor, weshalb man diese Thesen mit Vorsicht genießen sollte.

Als Handfeuerwaffen mehr und mehr die Jagd dominierten und die Weiterentwicklung von Siedlungen und Straßennetz den Lebensraum des Wolfes beschnitt, war das Ende des Wolfes in Deutschland besiegelt. Bis Mitte des neunzehnten Jahrhunderts war der Wolf aus Deutschland verschwunden, vom Menschen ausgerottet.

 

Dieser Zustand sollte sich lange Zeit halten, denn gelegentlich einwandernde Wölfe aus dem Osten wurden bei Sichtung geschossen. Auch nachdem der Wolf im zwanzigsten Jahrhundert auf die Liste der geschützten Tiere erhoben wurde, hatten die Tiere in Deutschland zunächst keinen guten Stand. Es folgten weitere Abschüsse, gerne mit der Entschuldigung, man habe den Wolf für einen wildernden Hund gehalten, verschleiert --- was folglich auch Bestrafungen für die Täter verhinderte.

Glücklicherweise hat sich das Wolfsbild gegen Ende des zwanzigsten Jahrhunderts deutlich gebessert. Viele Bemühungen, Aufklärung in Film, Fernsehen, Buch und Zeitung zu leisten, fruchten langsam und verdrängen die immer noch in den Köpfen existenten Legenden und Schauergeschichten aus der Zeit des Mittelalters. Sehr zu begrüßen sind auch die zunehmenden Versuche von Tierschützern, Jägern, Förstern und Landwirten, das Phänomen „Wolf“ gemeinsam anzugehen, miteinander zu arbeiten.

In 2001 konnte Deutschland stolz vermelden, dass es wieder mindestens ein offizielles Wolfsrudel im Lande gibt und dieses in der sächsischen Lausitz Welpen das Leben schenkte. Die erste Geburt bei wildlebenden Wölfen in Deutschland seit mehr als hundert Jahren. Hoffen wir, dass diese neue Generation auch eine Zukunft bei und mit uns hat

DarkWolves
 
Willkommen in meiner Höhle
 
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